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Jeden Tag das gleiche Baby. Zweifel sind ausgeschlossen, unser Baby ist auch heute wieder unser Baby. Wir erkennen es ohne Mühe wieder. So fremd uns oft sein Wesen – oder wie sonst sollen wir es nennen? – vorkommt, so vertraut ist uns sein Körper. Der gleiche Körper wie gestern. Der gleiche Körper. Im nächsten Moment ist er uns fremd. Ein neuer Körper. Klein, fest, glatt, weich. (Nebenbei ein Wunder: er macht das Zimmer, das sein Zuhause ist, nicht voller). Wir dienen ihm, bewundern ihn, beten ihn an (manchmal merken wir, dass wir es tun). Jetzt, unter der Pflege unserer Hände, gibt der Körper sein Wesen preis: jeden Tag aufs Neue das gleiche Baby.

Every day the same baby. Doubts are out of the question; our baby is the same baby again today. We recognize him without effort. There are moments when his nature – what else should we call it? – feels foreign to us, but his body is always familiar. The same body as yesterday. The same body. The next moment it is no longer familiar. A new body. Small, firm, smooth, soft. (And, incidentally, a miracle: He does not make the room, which is his home, any fuller.) We serve him, admire him, adore him (sometimes we notice ourselves doing that). Now, under the fostering care of our hands, his body reveals its nature: every day the same baby anew.

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