Das vierte Jahr

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Oh du süße Gewohnheit des Daseins!

Im Fall unseres Kindes scheint die Gewohnheit nicht der Dauer zu entspringen. Seine Lust am Leben lässt sich nur anders erklären. Dort, wo schon das Baby herkam, und welche Herkunft das Kind weiter in sich trägt, war es gewohnt, sich durchgehend am Dasein zu erfreuen. Am Dasein, das noch ein Vordemdasein war. Die Freude war gewohnt wie gewöhnlich. Nichts musste sie erst erregen, niemand brauchte sie zu befeuern, kein Ding oder Ereignis oder Wesen konnte sie schmälern. Aus dieser Gewohnheit heraus geschah die Geburt. Die Gewohnheit konnte ungeschmälert das Tor der Geburt passieren. Eine leichte Mitgift ist sie, die sich bis heute noch nicht verbraucht hat. Die Kratzer, die sie erworben hat, blässen nicht ihren Glanz, im Gegenteil, lassen sie sie noch interessanter erscheinen. Ohne Scheu und Scham feiert unser Kind das Leben. Was soll man sonst anfangen mit dem Leben? Keine Scheu: das, was das Leben anbietet oder wie es sich zur Verfügung stellt, wird genommen. Das andere Leben, ein anderes Leben gibt es nicht. (Wir, du, ich, die wir nicht selten im anderen Leben unterwegs sind oder glauben das Leben umgestalten zu können, und dann tatsächlich Umgestaltung finden oder an Umgestaltung arbeiten, um vielleicht gleich wieder das Umgestaltete umzugestalten – wir rätseln über den Blick unseres Kindes, der nur dem einen Leben gilt, so als gäbe es kein anderes. Ein größerer, weiterer Blick als unser eigener, dessen Enge wir manchmal spüren, wenn er sich zusammenzieht, fokusiert, ein körperliches Kleinerwerden, den mit unserem kleinen Blick werden wir selbst kleiner. Deshalb also erscheint uns unser Kind, dank seines großen Blicks, oft größer, weit größer als wir es sind.) Ohne Scheu: nichts stößt ab. Die angetrocknete Hundekacke an einem Bodengitter erweckt das gleich große Interesse wie die ersten Erdbeeren beim Obst- und Gemüsehändler. Dass die einen schmackhaft sind, das andere ungenießbar, ist mehr Beweis, dass die ganze Welt begrüßt wird, als dass wir von Anfang an in einen (am Ende der Vermutung noch objektiven) Dualismus hineingeboren worden sind, der fortan unser Trachten und Sinnen beherrscht. Oh ja, unser Kind lehnt auch ab, viel besser, viel eindeutiger, als wir ablehnen (da wir doch leicht umzustimmen sind, uns leicht ins Wanken bringen und uns von Argumenten verwirren lassen), seine Ablehnung ist kolossal, laut, direkt, ungehemmt, aus der Lust heraus, die nur die süße Gewohnheit des Daseins hervorzubringen vermag. Nein zu sagen, ist die eleganteste Weise dem Dasein zu schmeicheln (eine Kunst, die uns Erwachsenen abhanden gekommen ist, weshalb wir dem Kindernein, so es uns nicht auf dem falschen, erwachsenen Fuß erwischt, mit großem Entzücken unsere Aufmerksamkeit schenken), wie das Ja sagen die nicht weniger elegante Weise ist, dem Dasein die Stirn zu bieten (wir erinnern uns, wie unser Kind kaum konnte es seinen Kopf halten, eine große Neigung entwickelte, seine Stirn an unsere zu lehnen; der unter dem Druck der Schädelknochen entstehenden Hitze, verdankte sich der Eindruck eines Ineinanderverschmelzens ohne dabei den Abstand zueinander  zu verlieren). Vielleicht noch bedeutsamer als die Unscheu ist der Mangel an Scham. Nicht schamlos, sondern ohne Scham. Ohne Scham zeigt das Kind sich selbst, in Rede, Wort und Tat, mit der Kraft seiner Stimme, der Beweglichkeit seines Körpers. Nur wer sich selbst zeigt, dem zeigt sich die Welt. Nichts wissen wir vom Reichtum, den unser Kind empfängt, wenn es scheinbar ziellos herumläuft oder nur auf dem selben Fleck steht. Wo wir denken, es sei nichts, dort ist die Fülle. Ohne Scham heißt nicht nur, sich selbst der Welt zeigen, sondern auch die Welt in deren Schamlosigkeit empfangen (ja, die Welt ist schamlos, roh, wüst, wild, überfließend, ungerecht, tödlich ungerecht, gemein, kalt wie überhitzt). In der Unkenntnis der Regeln und Zusammenhänge (wir sind ehrlich: hat sich nicht in uns ein Widerwille gegen diese Regeln und Zusammenhänge in unser Erwachsensein hinübergerettet, der manchmal in den kindischten Momenten ausbricht?) erkennt unser Kind das Detail wie den Kosmos. Regeln und Zusammenhänge verstellen den Blick, sie sind eitel und pochen wir auf sie, wird unser Kind seinerseits darauf pochen, sie in Frage zu stellen. Allgemein denken wir, in der regellosen, zusammenhanglosen Welt des Kindes, müsste es ohne unseren Beistand zugrunde gehen. Finden wir nicht in seiner Nachahmung unserer Regeln und Zusammenhänge  Bestätigung dieser Annahme? (Oh ja, natürlich, das Kind braucht Zügel, aber aus welchem Material sollen sie geflochten sein, wo an ihm befestigt werden?) Und schamlos erkundet es seinen Körper, mögen wir oder sonst jemand neben ihm stehen oder nicht. Sein Körper ist eines der unzähligen Dinge, die zu betrachten sich lohnt. Das allein verbindet ihn mit der ganzen dinglichen Welt, dass es kaum unterscheidet zwischen dem Ding, das es selbst ist und all den anderen, die es nicht ist. So kann es gleichsam alle Dinge sein, vielleicht nur für einen Moment, doch ein Kindermoment dauert ewig. Deshalb spricht es gern von sich in der dritten Person, auch wenn es die erste verwendet, von seinem Schmerz und seinen Tränen nach einem Sturz mit dem Laufrad wie von einem anderen: da mutte ich weinen. Der Schmerz, die Tränen: so gut sie seine sind, sind sie Schmerz und Tränen der anderen, aller anderen. Groß ist das Interesse am Körper, am Schmerz, an den Tränen der anderen (wie klein dagegen unseres). So ist die süße Gewohnheit des Daseins womöglich nichts Eigenes, nichts, das einem bestimmten Kind zuzusprechen wäre, so ist die süße Gewohnheit des Daseins nur erfahrbar in der Ungetrenntheit aller Wesen, höchstens noch einer sehr mäßigen Getrenntheit, die fast noch ein Spiel ist. Spielt nicht unser Kind alles, was es ist und was es sein kann mit der gleichen Inbrunst mit der es ein Päckchen Himbeeren verspeist? Großer Spieler, der es ist, hat es sich seinen tiefen Schlaf nach des Tages süßer Gewohnheit verdient. (Den tiefen Schlaf, den es selten unterbricht. Einmal, neulich, war so eine Unterbrechung. Es erhob sich aus seinem Bett, tappste durch den Flur, drückte die Wohnzimmertür auf, lächelte und ließ sich zurückbegleiten in sein Zimmer. Am nächsten Morgen, es war das erste Mal, dass es von solch einem Vorgang sprach. Es erinnerte sich: dann bin ich ins Wotala gekommen, da warst du, und dann bin it wieder schrafen gegangen. – Es kennt jetzt also den Unterschied zwischen Wachen und Schlafen, wird dies seine süße Gewohnheit verändern?)

 

Oh you sweet habit of being!

In our child’s case, habit does not seem to have its source in continuity. There is no other way to explain his pleasure in living. Wherever the baby came from, an origin the child continues to bear within himself, he was in the habit of thoroughly enjoying the bare fact of existence. An existence that was still pre-existent. This pleasure was as habitual as it was ordinary. Nothing was needed to bring it into being, no one needed to ignite it, no thing or event or creature could diminish it. This habit was the matrix in which and from which his birth took place. The habit was able to pass through the gate of birth undiminished. It is an all but weightless endowment that has not been depleted as of this day. It has received some scratches, but these do not diminish its luster; on the contrary, they make it more interesting. Our child celebrates life without inhibition or shame. What else should one do with life? No inhibition: Whatever life has to offer, is taken. The other life, another kind of life, does not exist. (We, you, I, who are not infrequently engaged in another life or think we could rearrange the life that we have, and then actually find or work at such rearrangement, in order perhaps to rearrange that rearrangement again — we puzzle over our child’s gaze, which is directed only at the one life, as if there were no other life to consider. A larger, more ample view than our own, whose narrowness we sometimes feel as it contracts and focuses, a physical shrinking, for with our small view we ourselves become smaller. That is why our child, thanks to his large view, often seems bigger, much bigger than we are.) No inhibition: nothing repels him. Dried dog shit on a floor grill awakens the same interest as the first strawberries at the greengrocer’s. That the shit is unpalatable and the berries taste good is more evidence that the whole world is welcomed than that from the beginning we were born into a (presumably objective) dualism that henceforth governs all our wants and desires. Oh yes, our child knows how to reject as well, and much better, more unequivocally than we do (since we are easily dissuaded, shaken, confused by arguments), his rejection is colossal, loud, direct, unrestrained, out of the pleasure that only the sweet habit of being can produce. Saying no is the most elegant way of flattering existence (an art that we adults have lost, which is why the child’s No, when it does not catch us on the wrong, adult foot, elicits our most delighted attention), just as saying yes is the no less elegant way of confronting existence (we remember how our child, when he was barely able to hold up his head, liked to press his forehead against ours, the heat produced by the pressure of the skull bones resulting in an impression of blending into each other). What is perhaps even more significant than a lack of inhibition is the absence of shame. Not shamelessness, just a lack of shame. Our child shows himself without shame, in speech, word, and deed, by the strength of his voice, the mobility of his body. Only to him who shows himself does the world show itself. We know nothing of the wealth our child receives in his seemingly aimless running around, or when he merely stands still in one spot. Where we think there is nothing, there is plenitude. To be without shame means not only to show oneself to the world but also to receive the world in its shamelessness (yes, the world is shameless, rough, heedless, wild, overflowing, unjust, lethally unjust, nasty, as cold as it is overheated). In his ignorance of the rules and reasons (honestly: hasn’t a repugnance against these rules and reasons stayed with us into our adulthood and sometimes break out at the most childish moments?) our child recognizes both detail and cosmos. Rules and reasons obstruct the view, they are vain and when we insist on them, our child will likewise insist on putting them in question. Generally we think that in our child’s random, disjointed world he would perish without our assistance. Don’t we find confirmation of this supposition in his imitation of our rules and reasons? (Oh yes, of course, the child needs to have reins put on him, but of what material should they be woven, and on what part of him should they be fastened?) And he explores his body, shamelessly, no matter who is standing next to him. His body is one of the countles things that are worth observing. That alone connects him to the whole tangible world, so that he barely distinguishes between the thing he himself is and all the other things he is not. So he can, as it were, be all things, if ony for a moment, but a child’s moment is eternal. That is why he likes to refer to himself in the third person, even when he is using the first, to tell of his pain and his tears after a fall on his strider bike as if he were someone else: then I had to cry! The pain, the tears: as much as they are his, they are the pain and the tears of others, of all others. Great is his interest in the body, the pain, the tears of others (how small is ours by comparison). Thus the sweet habit of being is perhaps not anyone’s own, not something that could be attributed to a particular child, thus the sweet habit of being can only be experienced in the inseparability of all beings or at best in a very moderate separateness that is almost still play. Does our child not play at everything that he is and can be with the same passion with which he devours a package of raspberries? Great player that he is, by the end of a day of sweet habit he has earned his deep sleep. (The deep sleep which he rarely interrupts. Once, recently, there was such an interruption. He rose from his bed, toddled down the hallway, pressed the latch of the living room door, opening it, smiled, and let himself glide back into his room. The next morning — it was the first time he spoke about such an event — he remembered: then I went to the libbyroo, you were there, then I went back to sweep. — So now that he knows the difference between sleeping and waking, will this sweet habit of his change?)

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Von oben nach unten und zurück

Das Kind. Über den Dächern von Paris. Es steht vor der getönten Scheibe der obersten Etage des Centre George Pompidou und blickt still nach unten. Sein Kopf sinkt langsam nach vorne, bis die Stirn am Glas lehnt. Die Hände, die bisher noch in den Hosentaschen der gestreiften Latzhose steckten, kommen hervor, öffnen sich und legen sich links und rechts seitlich des Kopfes an die Scheibe. Jetzt sagt das Kind leise etwas zu sich, aber wir können es nicht verstehen. Langsam wandern wir durch die Ausstellung, entfernen uns mal mehr, mal weniger von unserem Kind, ohne uns je zu sorgen, wir könnten es verlieren. Wie auch könnte ein kleines Kind inmitten von Bildern verschwinden? Unser Kind? Ein Bild von einem Kind? Es gibt diese Momente, da wir weniger das reale Kind sehen, als vielmehr das Bild eines Kindes, das dadurch aufhört, zu jemandem zu gehören. Aber so genau wissen wir nicht, was ein Bild ist, nein, wir wissen es überhaupt nicht, können es nicht wissen, da kommt uns diese große Ausstellung mit Bildern von Cy Twombly hier oben ganz recht. (Wir könnten uns auf der Stelle widersprechen und behaupten, wir wissen ganz genau, was ein Bild ist, es ist das, was wir am allerbesten wissen, doch wir heben uns unseren Widerspruch für später auf.) „Es ist ein auffallendes Paradoxon in allen Kindermythen, dass einerseits das »Kind« übermächtigen Feinden ohnmächtig ausgeliefert und von beständiger Auslöschungsgefahr bedroht ist, andererseits aber über Kräfte verfügt, welche menschliches Maß weit übersteigen.“ schreibt C. G. Jung in Zur Psychologie des Kinderarchetypus. Ein Kinderarchetypus ist nichts anderes als ein Bild, das alle Menschen in sich tragen. Gerade kommt uns vor, als hätte dieses Bild konkrete Form angenommen, als könnten wir es außerhalb unserer selbst betrachten, wodurch unser Kind – obwohl es dort drüben steht – gleichsam verschwindet. So wird unser Kind, unser echtes, eigenes Kind zu etwas Inwendigem, das sich dort drüben vor den tausend sandfarbenen Schornsteinen (eigenartig kantige Gewächse, die aus dem dächernen Urgrund der Stadt emporwachsen) materialisiert hat: es kommt uns wie ein Fremder vor. Wie jemand, dem wir noch nie begegnet sind, ein ganz und gar Fremder. Weniger noch als ein Fremder, oder weit mehr als ein Fremder: Bilder sind viel weniger stabil, als es scheint, sogar diesem konkreten Bild eines Kindes droht seine Unfassbarkeit, wenn wir es anschauen. Andererseits sind Bilder viel stabiler, viel hartnäckiger, wetterbeständiger, unübertrefflicher, konkreter als konkret, als alles, was nicht Bild ist. Das Kind ist unsere Schwäche, die verletzbarste aller menschlichen Entwicklungsstufen, es ist unsagbar klein, aber dann ist es Supermensch, kann fliegen und durch Wände laufen, dank eines unbesiegbaren Willens, gegen den unser eigener nur ein Willchen ist. Im Bild des Kindes, das wir innen wie außen betrachten können, finden wir uns wieder: „kleiner als klein und größer als groß“. Sehen wir allerdings wieder hinüber zu unserem Kind, hat es sich schon wieder verwandelt. Es ist die Tücke (und durchaus gütige Heimtücke) des Bildes, dass es nur zu gerne seine Festigkeit vorgaukelt, um uns im nächsten Augenblick mit vollständiger Wandlung zu überraschen. (Wir haben Lust zu behaupten, Cy Twombly malt Archetypen, oder anders, so wie er malt, zeigt er uns, dass auch der Kindarchetypus etwas ist, das unter unserem Blick schmilzt, dass Bilder immer irgendetwas erkennen lassen, dass das Bildhafte die wundersamsten Verwandlungen durchläuft und sich doch immer gleich bleibt. Es wird uns besonders deutlich in Nine Discourses on Commodus, vor allem im sechsten Bild. Ist es nicht bezaubernd, dass unser Kind nichts einbüßt, wenn wir es als wenig gefüllte graue Leinwand betrachten, auf der es gerade explodiert ohne dabei seine Gestalt einzubüßen?) Unser Kind: wir rutschen von dem einen Bild ins andere, vom Konkreten ins Gefühlte, Geglaubte, Gedachte. Die Dächer von Paris: hier oben sein ist wie auf den Dächern leben; vielleicht ist gar nichts unter den Dächern. Zurück bei unserem Kind (es ist nicht durch die große Scheibe hinausgetreten, um nach einem kleinen Rundflug in einen der tausend Schornsteine hinaubzutauchen), beschließen wir, im Café etwas zu trinken, Wasser und Kindercappuccino. Erst kleckert es mit dem Milchschaum, dann verschüttet es Wasser, als es nach dem Glas greift. Eine kurze harmlose Auflösung eines ordentlichen Cafébesuchs ist das, was uns sofort glücklich macht. Es ist die Fortsetzung eines guten, gelungenen Ausstellungsbesuchs. In diesem Augenblick kommt das Allgemeine unseres Kindes mit seinem Besonderen zur Deckung. Wußten wir nicht schon immer, dass Kinder gefährlich sind? (Weil sie über allen Dächern stehen?)

 

From top to bottom and back again

The child over the roofs of Paris. Standing in front of the tinted plate glass window on the top floor of the Centre George Pompidou and gazing down silently. His head sinks slowly forward until his forehead is leaning against the glass. His hands, which a moment ago were still stuck inside the pockets of his striped overalls, come out, spread and lay themselves to the left and right of his head against the glass. Now the child softly says something to himself, but we cannot make it out. Slowly we walk through the exhibition, moving away from our child at times, then moving closer to him again, without worrying that we might lose him. How could a little child get lost in the midst of pictures? Our child? A picture of a child? There are moments when we don’t see our child so much as an image of a child, which thereby ceases to belong to anyone. But we’re not all that certain as to what is an image, in fact we don’t know it at all, cannot know it, and so this large exhibition of pictures by Cy Twombly seems well-timed indeed. (We could immediately contradict ourselves and assert that we know very well what an image is, it’s precisely what we know better than anything else, but we set our objection aside for later.) “It is a striking paradox in all the myths of childhood that on one hand the ‘child’ is helplessly at the mercy of all-powerful foes and constantly threatened with extinction, while on the other hand he possesses powers that far exceed all human capacity,” writes C. G. Jung in The Psychology of the Child Archetype. A child archetype is nothing other than an image that all human beings carry within themselves. Just now it seems to us as if this image had assumed concrete form, as if we could observe it outside ourselves; consequently our child — though he is standing over there – disappears, as it were. Thus our child, our genuine, own child, becomes something inner that has materialized out there in front of the thousand sand-colored chimneys (oddly hard-edged plants that have grown from the roofy ground of the city): he seems like a stranger. Like someone we have never met before, or far more than a stranger: images are much less stable than they appear to be, even this concrete image of a child is threatened by its incomprehensibility when we look at it. On the other hand, images are much more stable, much more stubborn, weather-resistant, unsurpassable, more concrete than concrete, than anything that is not an image. The child is our weakness, the most vulnerable of all human stages of development; it can fly and walk through walls, thanks to an unconquerable will, compared to which our will is a tiny thing. In the image of a child, which we can consider from outside and inside, we find ourselves again: “smaller than small and greater than great.” If we now look back at our child, however, he has already changed. It is the guile (and the thoroughly kindly insidiousness) of the image, that it loves to tease us with its apparent solidity only to surprise us at the next moment with a complete transformation. (We are tempted to assert that Cy Twombly paints archetypes, or, to put it differently, that the way he paints shows us that the child archetype, too, is something that melts beneath our gaze, that images always indicate something, that imagery undergoes the most wondrous transformations and yet never ceases to be itself. This becomes particularly obvious to is in Nine discourses on Commodus, especially in the sixth painting. Is it not marvelous that our child loses nothing if we regard him as a sparsely filled gray canvas on which, just now, he is exploding without thereby losing his likeness?) Our child: we slide from one configuration to the next, from the concrete, to the felt, the believed, the imagined. The roofs of Paris: to be up here is to be living on the roofs; maybe there is nothing beneath the roofs. Back with our child (he did not step through the great window to sail around and dive into one of the chimneys), we decide to drink something in the café, water and a children’s cappuccino. First he makes a small mess with the foamed milk, then he spills the water as he reaches for the glass — a brief harmless dissolution of our well-mannered café visit, which immediately makes us happy. It is the continuation of a good, successful visit of an exhibition. At this moment the universality and the particularity of our child become one and the same. Didn’t we always know that children are dangerous? (Because they stand above all roofs?)