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Dass wir selbst uns nicht an unsere Babyzeit erinnern können (unglaublich!), lässt uns nicht in Frieden. Wohlwollende Unruhe überfällt uns: dass wir glauben, uns nicht an unsere Babyzeit erinnern zu können – damit sollen, müssen, können, dürfen wir uns nicht begnügen! Ja, doch, wir erinnern uns. Im Baby erinnern wir uns an uns selbst (Erinnerung ist nicht an uns gebunden, unsere eigene Erinnerung ist frei von uns). Jetzt (dem Gezappel des Baby folgend) erinnern wir uns an uns selbst (unser eigenes Gezappel). Der Mangel an Erinnerung ist keine Dunkelheit, in die wir nun Licht bringen. Es ist einfach da, dieses Dahinter, Zuvor, Ehemals. Wir müssen nicht weit weit zurückgehen: worin sonst sollte der Sinn des dasein bestehen? (Einfache Formel: erinnern ist da sein. Schon spüren wir das Strampeln und Zappeln und Wackeln unserer Füße unvergangen.)

That we ourselves cannot remember our infancy (unbelievable) is a source of recurrent unease. A benevolent disquiet seizes hold of us: That we believe we can’t remember being a baby – this is something we should not, must not, cannot accept! Yes, of course, we remember. In the baby we remember ourselves (memory is not bound to ourselves, our own memory is free of us). Now (following the baby’s wriggling) we remember ourselves (our own wriggling). The lack of memory is not a darkness into which we now bring light. It is simply there, behind, earlier, before. We don’t have to go way way back: What else would be the meaning of Dasein, of being-there? (A simple formula: To remember is to exist. Already we feel the kicking and wriggling and wobbling of our feet, nothing bygone about it.)

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